Wie man den Gang freilegt…
Ich vermute, jeder hat da so seine eigen Methode, aber hier will ich meine vorstellen, die einen Suppenlöffel zum Einsatz bringt. Ist das Werkzeug nämlich zu groß, fühlt man den Eingang nicht richtig. Die Stillänge eines üblichen Löffels (Länge 20 cm) ist leider gerade so ausreichend, aber ein sogenannter Vorlegelöffel hat leider eine zu breite Kelle um in den Gang zu gleiten. Ich verwende also meinen verlängerten Löffel. Verkaufe ich auch.
Den überschüssigen Aushub lade ich in einen Eimer und verstreue ihn anschließend mit Schwung über die Rasenfläche. Das sieht vielleicht zuerst etwas unschön aus, aber Wind, Regen und Krabbelgetier lassen die Krume bald einsinken. Die Erde ist schließlich Rasendünger.
Den Gang verschließe ich mit Blättern, damit die Geruchsgelatine nicht zugeschaufelt wird. Der neue Geruch ist vielleicht nicht so heftig, daß der Kerl quiekend davonrennt, aber die Nahrungssuche im Finstern ist vereitelt! Der Maulwurf patrouilliert gewöhnlich mehrfach am Tag durch sein Reich, um Käfer und Würmer zu sammeln. Das geht nun mit diesem Geruch nicht mehr!
Mögliche Nebenwirkung dieser Arznei: Der Maulwurf wird zur Nahrungssuche neue Gänge buddeln - wir wissen vorher leider nicht wo. Es kann also sein, daß Sie gleich morgen einen neuen Gang ‚verseuchen‘ müssen. Es ist eben eine Vertreibung, keine Ausrottung. Aber die Prozedur wirkt trotzdem: wer für jede Mahlzeit einen neuen Gang graben muß, wandert in Gefilde aus, die weniger Mühe machen. Versprochen!